Als ich mit dem Anbau von Cannabis begann, dachte ich, dass ich nur eine ertragreiche Sorte anbauen müsste, um riesige Erträge zu erzielen. Doch da lag ich falsch. Nach zehn Jahren Cannabisanbau weiß ich, dass keine zwei Pflanzen den gleichen Ertrag liefern.
Die Ertragsmengen können zwar nah beieinander liegen, aber werden durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. So wirken sich Genetik, Beleuchtung, Bodenqualität, Klima und natürlich auch die Fähigkeiten des Anbauenden darauf auf, wie viel Gramm pro Pflanze man erntet.
Wichtige Erkenntnisse
- Im Durchschnitt kannst du bei im Freien angebauten Pflanzen mit einem Ertrag von 400 bis 750 Gramm (14 bis 26 Unzen) rechnen. Einige Sorten jedoch können weitaus mehr produzieren.
- Zimmerpflanzen erzielen einen durchschnittlichen Ertrag von 200 bis 400 Gramm (7 bis 14 Unzen), der durch verschiedene Trainingstechniken gesteigert werden kann.
- Autoflowering-Pflanzen, die einen kürzeren Lebenszyklus haben, liefern meist weniger als photoperiodische Pflanzen, können aber dennoch beeindruckende Erträge von etwa 150 Gramm (5 Unzen) pro Pflanze erzielen.
- Genetik, Klima, Beleuchtung, Nährstoffe, die Art des Wachstumsmediums, Pflanzentrainingsmethoden und Anbauerfahrung beeinflussen, wie viel Blüten deine Pflanzen tragen.
Wie viel Ertrag bringt eine Cannabispflanze im Durchschnitt?
Da so viele Faktoren eine Rolle spielen, ist es schwer, eine pauschale Antwort auf diese Frage zu geben.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf, liegt der Ertrag gesunder photoperiodischer Pflanzen, die eine Saison lang im Freien gewachsen sind, meist zwischen 400 und 750 Gramm (oder mehr) pro Pflanze. Beim Indoor-Anbau liegt der durchschnittliche Ertrag pro photoperiodischer Pflanze bei etwa 200 bis 400 Gramm.
Der durchschnittliche Ertrag pro Pflanze für Autos liegt bei 75–150 Gramm, wenn sie unter idealen Bedingungen angebaut werden. Mach dir dabei aber bewusst, dass Autos viel schneller wachsen und reifen als photoperiodische Pflanzen. Das bedeutet, dass du pro Jahr mehr Auto-Pflanzen anbauen kannst.
Sind die Ertragsschätzungen der Samenbank korrekt?
Wenn du dir die Informationen zu unseren Cannabissamen durchliest, wirst du feststellen, dass wir grobe Schätzungen darüber abgeben, wie viel Gras du pro Pflanze erwarten kannst. Dabei nennen wir normalerweise eine Spanne.
Tatsächlich basieren diese Schätzungen auf idealen Wachstumsbedingungen. Wer zum ersten Mal anbaut, sollte daher damit rechnen, dass sich die Erträge am unteren Ende dieser Spanne bewegen werden.
Durch das Sammeln von Erfahrungen, etwas Forschung und der Optimierung der Bedingungen hast du jedoch die Chance, das obere Ende unserer Schätzungen zu erreichen.
3 Beispiele für reale Erträge mit Fotos
Schauen wir uns 3 Personen an, die unsere Samen angebaut haben. Wir betrachten, wie hoch die Schätzungen waren und wie viel sie mit einer einzigen Pflanze erzielen konnten.
Tangerine Dream Auto
- Anbauer:Roberts auf GrowDiaries.com
- Geschätzter Ertrag im Innenbereich: 300-400 Gramm pro m2
- Geschätzter Ertrag im Freien pro Pflanze: 80-100 Gramm pro Pflanze
- Tatsächlicher Ertrag pro Pflanze: 323,7 Gramm
- Verwendetes Wachstumsmedium: Kokosraspel/Perlite
- Verwendete Anbautechnik: Innenraum / LED 400W
- Pflanzentraining: Entlaubung / LST
Roberts baute unsere Tangerine Dream Auto in einem Indoor-Zelt mit einer 400-W-LED-Lampe und Kokos-Kokos als Wachstumsmedium an.
Sie verwendete Entlaubungs- und LST-Techniken, um den Ertrag zu maximieren, und obwohl der Anbau etwa eine Woche länger dauerte als erwartet, sprechen die Ergebnisse für sich. Über 300 Gramm von einer einzigen Autoflower-Pflanze sind wirklich beeindruckend!
Gelato Autoflower
- Anbauer:AsNoriu auf GrowDiaries.com
- Geschätzter Ertrag im Innenbereich pro Pflanze: 400-500 Gramm pro m2
- Geschätzter Ertrag im Freien pro Pflanze: 60-100 Gramm pro Pflanze
- Tatsächlicher Ertrag pro Pflanze: 172 Gramm
- Verwendetes Kultursubstrat: BioBizz All Mix
- Verwendete Anbautechnik: Innenraum / LED 300W
- Pflanzentraining: Entblättern / LST / HST
Der nächste Grower, AsNoriu, entschied sich ebenfalls für eine Autoflower, diesmal unsere Gelato Auto. Mit einer 300-W-LED-Lampe und dem Wachstumsmedium BioBizz All Mix gelang es ihm, 172 Gramm einer der besten Gelato-Buds zu produzieren, die uns je untergekommen sind.
Das entspricht 573,33 Gramm pro m², was den erwarteten Ertrag übertrifft. Dafür dauerte der Anbau mit 92 Tagen etwas länger.
Big Bud Feminisiert
- Anbauer:CannabisHouse888 auf GrowDiaries.com
- Geschätzter Ertrag im Innenbereich pro Pflanze: 400-600 Gramm pro m2
- Geschätzter Ertrag im Freien pro Pflanze: 600-800 Gramm pro Pflanze
- Tatsächlicher Ertrag pro Pflanze: 500 Gramm
- Verwendetes Kultursubstrat: Erde / Direkt in den Boden gepflanzt, kein Topf
- Verwendete Anbautechnik: Im Freien
- Pflanzentraining: Topping / SCroG
Dieser Grower ging etwas anders vor und pflanzte seine Big Bud ohne Topf direkt in den Boden ein. Der Ertrag von 500 Gramm Trockengewicht nach nur 12 Wochen nach Aussaat ist wirklich beeindruckend. Es zeigt, dass im Freien angebaute Pflanzen mit der richtigen Pflanzenschulung, guter Bodenqualität und günstigen klimatischen Bedingungen in überraschend kurzer Zeit enorme Erträge erzielen können.
Faktoren, die sich auf die Erntemenge auswirken
Genetik ist alles
Wie bei jeder Pflanze variieren Cannabissorten stark in ihrem Ertragspotenzial. Nicht alle Sorten sind gleich, zumindest nicht in Bezug auf das Gewicht der fertigen Blüten. Deshalb ist es wichtig, sich vorher zu informieren und Samen auszuwählen, die zum Anbaugebiet, den klimatischen Bedingungen und deinem Kenntnisstand passen.
Es gibt drei Unterarten der Cannabis-Genetik – Sativa, Indica und Hybride.
Sativa-Pflanzen sind dafür bekannt, dass sie groß, dünn und schlaksig sind. Einige Sativa-Sorten können eine Höhe von 2,40 m (oder sogar mehr) erreichen, was darauf hindeutet, dass sie höhere Erträge liefern als ihre Indica-Pendants. Das muss aber nicht unbedingt der Fall sein.
Sativa-Pflanzen können zwar viele große, fluffige Blüten produzieren, die meisten haben aber auch eine längere Blütezeit, die bis zu 14 Wochen dauern kann. Das bedeutet, dass der Endertrag in Bezug auf das Gesamtgewicht zwar höher sein kann, es aber auch viel länger dauert, bis man ihn erreicht.
Indica-Pflanzen wachsen in einem kompakteren, buschigeren Muster und produzieren meist dichtere, schwerere Blüten. Sie haben eine kürzere Blütezeit (normalerweise etwa 8 bis 10 Wochen), was bedeutet, dass die Wartezeit für die Ernte im Vergleich zu Sativa-Pflanzen erheblich kürzer ausfällt.
Je nach Klima, ermöglicht dies, einen oder zwei zusätzliche Wachstumszyklen pro Jahr einzubauen.
Hybridpflanzen sind eine Kreuzung aus der Sativa- und Indica-Genetik. Keine zwei Hybridsorten sind gleich, aber die meisten beenden die Blütezeit in weniger als 11 Wochen.
Damit ist der Genetik-Unterricht allerdings noch nicht beendet: Wir wollen noch den Unterschied zwischen photoperiodischen und Autoflowering-Sorten erläutern.
Autoflowering-Sorten sind der neueste Schrei. Im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten, die einen bestimmten Lichtzyklus benötigen, um die Blütephase auszulösen, beginnen Autoflowering-Sorten unabhängig von den Lichtverhältnissen zu blühen. Dies geschieht schon 4 Wochen nach der Keimung.
Das bedeutet, dass der Ertrag einer Autoflower in der Regel geringer ist als der einer photoperiodischen Pflanze. Dafür durchlaufen sie den Prozess vom Samen bis zur Ernte in nur etwa 10 Wochen.
1. Wähle das richtige Wachstumsmedium
Anfänger wollen sich häufig sofort in die Hydrokultur stürzen, doch der Erdanbau ist für Personen ohne Vorkenntnisse meist der bessere Weg. Sicher, mit Hydrokulturen lassen sich große Erträge erzielen (und das schnell), aber sie bringen einige Herausforderungen mit sich.
Hochwertige, speziell für Cannabis entwickelte Erdmischungen sind heutzutage leicht zu bekommen. Sie ersparen viel Rätselei, sind deutlich kostengünstiger als eine komplette Hydrokultur-Anlage und machen das Anbauerlebnis gerade für Anfänger deutlich angenehmer.
Wer direkt in die Hydrokultur einsteigen will, sollte sich Kokosfaser näher ansehen. Dieses Material bietet eine Reihe von Vorteilen und nur wenige Nachteile – sowohl in der Hydrokultur als auch beim Anbau in Erde.
Die Größe des Topfes bestimmt auch die endgültige Erntemenge. Wenn die Wurzeln deiner Pflanze nicht genug Platz zum Ausdehnen haben, wirst du nicht das volle Potenzial der von dir gewählten Sorte erreichen. Aber: Es stimmt zwar, dass ein größerer Topf mit einer größeren Ernte einhergeht, doch es gibt auch eine Obergrenze.
Warum? Ein zu großer Topf kann zu Entwässerungsproblemen führen und dazu, dass die Pflanze nicht genügend Nährstoffe im Boden aufnehmen kann.
Für Autoflowers solltest du einen Topf mit einem Volumen von etwa 12 Litern verwenden, plus/minus ein paar Liter. Für photoperiodische Sativa-Pflanzen kannst du größere Töpfe (bis zu 20 Liter) nehmen, für Indica-Sorten und Hybride sind mehr als 12 bis 15 jedoch wahrscheinlich zu viel des Guten.
2. Licht an
Weed-Pflanzen lieben die Sonne.
Das ist ganz einfach: Mehr Lichteinwirkung ergibt höhere Enderträge. Platziere deine Outdoor-Pflanzen daher immer an einem Ort mit möglichst viel Sonneneinstrahlung.
Beim Indoor-Anbau gilt: Je größer das Licht, desto besser der Ertrag – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Du willst es schließlich nicht übertreiben und deine Pflanzen verbrennen. Sofern du allerdings für eine ausreichende Belüftung sorgst, gilt: Je stärker die Anbaubeleuchtung (in einem vernünftigen Rahmen), desto besser.
Welche Art von Licht sollte man verwenden?
Obwohl es auf dem Markt viele verschiedene Arten von Wachstumsleuchten gibt, sind die einzigen sinnvollen Optionen für Indoor-Züchter HID- oder LED-Leuchten. HID-Beleuchtung war jahrzehntelang der Goldstandard für den Indoor-Anbau, aber die LED-Technologie hat in den letzten fünf Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie kostet zwar etwas mehr in der Anschaffung, doch die Energieeinsparungen über die Zeit und die bessere Lichtqualität machen sie zur besseren Wahl.
3. Klimaregulierung
Die meisten Cannabissorten bevorzugen ein warmes, gemäßigtes, sogar „mediterranes“ Klima. Temperaturen zwischen 22 °C und 28 °C sind optimal, um den Endertrag zu steigern. Auch die Luftfeuchtigkeit muss sorgfältig eingestellt werden, um sicherzugehen, dass deine Pflanzen nicht zum Nährboden für Schädlinge und Krankheiten werden. Idealerweise beginnst du mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 % für die Setzlinge, senkst sie in der vegetativen Phase auf 50 bis 55 % und in der Blütephase auf unter 50 %. Wer auf eine Sorte setzt, die gut zum lokalen Klima passt, kann den Endertrag der eigenen Ernte erheblich steigern.
4. Erfolg durch Training
Beim Pflanzentraining wird das Wachstumsmuster deiner Cannabispflanzen manipuliert, um den Ertrag zu maximieren und den Platz optimal zu nutzen. Dazu gehören Techniken wie Topping, SCroGging und Low-Stress-Training (LST).
Durch die Wachstumssteuerung gelingt es ihr, das Blätterdach zu öffnen, wodurch mehr Licht eindringen und die Luft zirkulieren kann. Sogar die Anzahl der Blütenstände pro Pflanze kannst du auf diese Weise erhöhen.
5 Beispiele für ertragreiche, einfach zu züchtende Sorten
Du fragst dich, welche Samen du in Erwägung ziehen solltest, wenn du mit möglichst wenig Arbeit den größten Ertrag erzielen willst?
Vier Sorten in unserem Katalog stechen besonders hervor:
1. Sexxpot
Die Sexxpot ist ein echter Kassenschlager. Perfekt für die Einsteiger unter uns, handelt es sich bei der Sexxpot Feminized um eine fast reine Indica, die 700–800 Gramm pro Pflanze im Freien oder 500–600 Gramm pro m² in Innenräumen produziert.
Mit einem durchschnittlichen THC-Gehalt von 15 % (und einem gesunden CBD-Gehalt von 0,8 %) ist diese Sorte speziell für ihre entspannenden und aphrodisierenden Eigenschaften bekannt. Gleichzeitig ist sie eine der am einfachsten zu züchtenden Sorten.
2. Blue Dream
Blue Dream ist eine der am häufigsten ausgezeichneten Sorten überhaupt, und das aus gutem Grund.
Blue Dream Feminized ist in jeder Hinsicht ein Old-School-Knaller. Es handelt sich um eine 70 % Sativa-Hybride, die zahlreiche große, klebrige Blüten trägt. Diese liefern ein ausgezeichnetes Kopf-High. Gleichzeitig ist diese Art anfängerfreundlich im Anbau.
Sie gedeiht sowohl im Innen- als auch im Außenbereich und hat für eine Sorte mit so starker Sativa-Genetik eine überraschend kurze Blütezeit (9 bis 10 Wochen). So sind sogar mehrere Ernten pro Jahr möglich. Wenn du alles richtig machst, kannst du mit 600–700 Gramm pro Pflanze im Freien oder 550–650 Gramm pro m² in Innenräumen rechnen.
3. Harlequin
Harlequin ist eine der neuesten Sorten auf dem Markt und der Inbegriff der modernen Hybridzucht.
Mit einem CBD-THC-Verhältnis von 3:1 (entspricht etwa 16 % CBD zu 5 % THC) hat diese Sorte die medizinische Cannabis-Community im Sturm erobert. Sie bietet alle therapeutischen Vorteile von CBD mit einem Hauch von THC, das dir beim Entspannen hilft.
Aber nicht nur das Cannabinoid-Profil macht Harlequin zu einem Gewinner. Sie ist auch eine unglaublich ertragreiche Option, die im Freien bis zu 800 Gramm pro Pflanze und in Innenräumen 550–600 Gramm pro m² produziert. Für eine CBD-dominante Sorte ist das ein enorm hoher Ertrag.
4. Bruce Banner Auto
Wenn Autoflowers eher dein Ding sind, dann kommst du an Bruce Banner Auto kaum vorbei.
Als eine der größten Autoflowers, die jemals in Anbauräumen gezüchtet wurden, ist Bruce Banner Auto ein sativa-dominierter (50 % Sativa / 30 % Indica / 20 % Ruderalis) Hybrid, der bis zu 600 Gramm pro m² in Innenräumen und 150 Gramm pro Pflanze im Freien produziert.
Diese riesige Autoflower ist eine unglaublich stabile, beständige Sorte, die für ihre Potenz (26 % THC) und Widerstandsfähigkeit bekannt ist. Damit ist sie die perfekte Wahl für Anfänger, die sich an Autoflowers versuchen wollen, ohne dabei auf Ertrag oder Qualität verzichten zu müssen.