Stell dir Folgendes vor: Du stehst in deinem üppigen Grow-Raum, wo du deine gesunden Cannabispflanzen sehen kannst. Dabei kannst du nicht aufhören, über die uralte Frage nachzudenken, die jeden Gärtner beschäftigt: Super Cropping oder Topping? Sie wachsen wie verrückt. Beide Trainingsmethoden versprechen höhere Erträge und gesündere Ernten, aber welche funktioniert tatsächlich am besten? Lass es uns aufschlüsseln, liebe Gärtner.

Was du über Super Cropping wissen solltest

Super Cropping ist die praktische, aggressive, aber überraschend sanfte Kunst, deine Pflanze ein bisschen zu verletzen, damit sie stärker und besser wächst. Es ist kein Sadismus im Gartenbau, eher wie ein Training für deine Pflanzen. Du zwickst und biegst die Zweige vorsichtig, bis du ein kleines Knacken hörst, aber ohne dass sie ganz brechen. Dadurch heilt sich die Pflanze selbst. Diese kontrollierte Stressreaktion hilft der Pflanze, mehr Nährstoffe aufzunehmen und mehr Cannabinoide zu bilden.

Jorge Cervantes, ein bekannter Grower und Autor, schwört auf diese Methode. Er sagt: „Super Cropping kann die Erträge erheblich steigern, indem es die Zweige kräftiger macht und mehr Licht ins Blätterdach lässt.“ Wenn das Blätterdach geöffnet wird, erreicht mehr Sonnenlicht die unteren Knotenpunkte und Budstellen der Pflanze, was ihr Wachstum fördert. Zum Beispiel ist die Sorte OG Kush dafür bekannt, sehr hoch zu wachsen. Durch Super Cropping werden die Colas dichter und klebriger.

Topping im Überblick

Topping ist eine bewährte Methode, vergleichbar mit dem Schneiden eines Bonsai-Baums, verspricht jedoch starke, gut duftende Buds. Beim Topping schneidest du die Haupttriebspitze (Apikaltrieb) während der vegetativen Phase sauber ab. Dies verändert den Energiefluss und sorgt dafür, dass die Pflanze mehrere Colas anstelle eines großen zentralen Buds bildet.

Topping funktioniert am besten bei buschigen, Indica-dominanten Sorten. Der bekannte Grower Ed Rosenthal sagt: „Topping verteilt die Wachstumshormone neu, indem der Haupttrieb entfernt wird, was mehrere Hauptcolas erzeugt und das Ertragspotential erheblich steigert.“ Dies ist ideal für verschiedene Sorten wie Northern Lights und Blueberry, da es ihnen große, harzige Blüten verleiht, die gleichmäßig blühen.

Super Cropping einer Cannabispflanze

Vor- und Nachteile von Super Cropping

Vorteile:

  • Pflanzen werden durch den Stress stärker.
  • Lässt viel Licht in den unteren Bereich der Pflanze.
  • Stress kann die THC-Produktion erhöhen.

Nachteile:

  • Wenn die Technik nicht richtig ausgeführt wird, besteht die Gefahr von Schäden am Zweig.
  • Die Erholungszeit kann das Wachstum der Pflanzen einige Tage lang verlangsamen.

Vor- und Nachteile von Topping

Vorteile:

  • Bildet mehrere Hauptcolas und steigert so den Ertrag.
  • Die Höhe der Pflanzen bleibt gleichmäßig, was Beleuchtung und Pflege erleichtert.
  • Reduziert das vertikale Wachstum, ideal für kleinere Anbauräume.

Nachteile:

  • Verursacht kurzzeitigen Stress nach dem Schnitt.
  • Kann das Wachstum der Pflanze zunächst leicht verlangsamen.

Ertrag: Welche Methode gewinnt?

Im direkten Vergleich bietet Topping normalerweise eine stetigere und vorhersehbarere Ertragssteigerung. Mehrere gleichmäßige Colas lassen sich leichter ernten und trocknen. Super Cropping hingegen erfordert Aufmerksamkeit und Nachsorge, damit sich die Zweige optimal erholen. Erfahrene Grower, die maximale THC-Werte anstreben, können jedoch das schnelle Wachstum und die erhöhte Cannabinoidproduktion bei richtig durchgeführtem Super Cropping nicht ignorieren.

Topping einer Cannabispflanze

Was der Grower denkt

Topping ist eine beliebte Wahl für Gärtner, die alles perfekt haben möchten. Menschen, die gerne experimentieren und das Maximum aus ihren Pflanzen herausholen wollen, werden Super Cropping bevorzugen. Die Wahrheit ist: Viele Cannabis-Gärtner schwören darauf, beide Methoden anzuwenden – frühzeitiges Topping für Struktur und späteres Super Cropping während der vegetativen oder frühen Blütephase für den zusätzlichen Schub.

Jorge Cervantes sagt weise: „Hab keine Angst, neue Dinge auszuprobieren. Lass deine Pflanzen dir zeigen, was am besten funktioniert.“ Gärtnern ist sowohl Wissenschaft als auch Kunst. Deine Pflanzen werden deine Mühe reichlich belohnen, egal ob du auf Topping, Super Cropping oder eine Kombination aus beidem setzt.

Tipps für den Erfolg in der Praxis

Schneide deine Pflanzen frühzeitig, wenn sie drei bis fünf Knoten haben, um das Beste aus dem Topping herauszuholen. Saubere und sterile Schnitte reduzieren Stress. Nach dem Topping musst du perfekte Bedingungen schaffen – passende Luftfeuchtigkeit, stabile Temperaturen und ausgewogene Ernährung.

Beim Super Cropping solltest du gesunde und flexible Zweige wählen, die sich biegen lassen, ohne zu brechen. Sei vorsichtig mit dieser Methode in der späten vegetativen oder frühen Blütephase. Verwende Klebeband oder Schienen, um die Zweige zu stützen und die Heilung zu beschleunigen.

Methoden kombinieren für beste Ergebnisse

Viele erfahrene Grower setzen sowohl Topping als auch Super Cropping für optimale Ergebnisse ein. Beginne mit Topping, um mehr Hauptcolas und ein gleichmäßiges Wachstum zu erzielen. Nutze Super Cropping gezielt, um später Lichtdurchlässigkeit und Stabilität zu erhöhen. Dies steigert deine Erträge und die Qualität der Ernte.

Der wichtigste Aspekt beim Cannabisanbau ist es, deine Pflanzen genau zu kennen. Bleib aufmerksam, passe deine Methoden bei Bedarf an und sei immer offen für Neues. Deine Pflanzen und die Qualität deiner Ernte werden es dir danken.