Bei WeedSeedsExpress setzen wir alles daran, dir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu bringen, damit du stärkere und gesündere Cannabispflanzen züchten kannst. Und heute haben wir wieder eine faszinierende Studie für dich, die eine Frage behandelt, die sich jeder Homegrower früher oder später stellt: Wie viel Licht brauchen meine Pflanzen wirklich während der vegetativen Phase?
Forscher der University of Guelph haben Cannabis unter verschiedenen Lichtintensitäten getestet – und die Ergebnisse könnten dich überraschen. Wenn du dich jemals gefragt hast, ob es sich lohnt, deine LEDs voll aufzudrehen, oder ob deine bescheidene Lichtanlage ausreicht, solltest du bei dieser Studie genau hinschauen.
Warum diese Studie wichtig ist
Für viele von uns fühlt sich die Veg-Phase an wie das Warten an der Startlinie. Die Pflanzen strecken sich, bilden Internodien und bauen das Gerüst auf, das später die Blüten trägt. Doch die Wahrheit ist: Die Qualität deiner Veg-Phase legt direkt die Grundlage für den Ertrag.
Zu wenig Licht? Dann bekommst du hohe, dünne Pflanzen mit schwachen Stängeln. Zu viel Licht? Du riskierst Hitzestress, Energieverschwendung und möglicherweise Lichtbleiche. Die meisten Ratschläge im Internet empfehlen moderate Lichtwerte in der Veg, oft im Bereich von 250–650 µmol·m⁻²·s⁻¹. Aber diese Studie zeigt: Cannabis kann deutlich mehr ab – und gedeiht sogar darunter.
Die Studie im Überblick
- Pflanzenmaterial: Klonale Stecklinge der Sorte Gelato.
- Medium: Steinwollblöcke, mit Standardnährlösung und kontrollierter Tropfbewässerung.
- Umgebung: Kommerzielles Gewächshaus mit Temperatur ~25 °C am Tag, ~22 °C in der Nacht, Luftfeuchtigkeit ca. 37–40%.
- Beleuchtung: LEDs mit fünf verschiedenen Intensitäten auf Blätterdachhöhe: 200, 450, 700, 950 und 1200 µmol·m⁻²·s⁻¹, bei einer Photoperiode von 16 Stunden.
- Dauer: 21 Tage vegetatives Wachstum.
Mit anderen Worten: Dies war ein streng kontrolliertes, gut durchgeführtes Experiment – die Art von Versuch, die die meisten Hobbygrower zuhause nicht umsetzen können. Genau deshalb sind solche Studien Gold wert: Sie liefern uns verlässliche Zahlen.
Was sie herausfanden
Die Pflanzen reagierten unterschiedlich je nach Lichtmenge. Hier die wichtigsten Erkenntnisse, einfach erklärt:
1. Wachstumsrate: Das ideale Mittelmaß
Die beste Balance zwischen Höhe und Struktur erreichten die Pflanzen bei etwa 600 µmol·m⁻²·s⁻¹. Hier streckten sie sich nicht übermäßig, waren aber auch nicht gehemmt.
2. Biomasse: Mehr Licht, mehr Gewicht
Das oberirdische Trockengewicht stieg mit zunehmender Lichtintensität an und erreichte seinen Höhepunkt bei rund 900 µmol·m⁻²·s⁻¹. Darüber flachten die Erträge ab – mehr als 1.000 zu geben, lohnt also die Stromrechnung kaum.
3. Morphologie: Dick und kompakt
Hohe Lichtwerte führten zu kürzeren Internodien, dickeren Stängeln und insgesamt mehr Knoten. Ergebnis: gedrungene, stabile Pflanzen mit dichtem Laub – genau das, was man für die Blütephase möchte.
4. Blätter: Kleiner, aber effizienter
Bei hoher Lichtintensität wurden die Blätter kleiner, dafür dicker und chlorophyllreicher. Das bedeutet: Mehr Photosynthese-Maschinerie pro Blattfläche, also bessere Nutzung der einfallenden Photonen.
5. Wassergehalt: Trockener, aber robuster
Pflanzen unter starkem Licht hielten weniger Wasser in ihren Geweben. Klingt negativ, sorgt aber für stabilere Stängel, die später weniger leicht einknicken.
Was das für deinen Grow bedeutet
Beste Gesamt-Lichtintensität
Wenn du genug Leistung und Belüftung hast, peile etwa 900 µmol·m⁻²·s⁻¹ auf Blätterdachhöhe während der Veg an. Damit entwickelten die Pflanzen die robusteste Struktur und die meiste Biomasse.
Energiesparende Option
Wenn dir deine Stromrechnung wichtiger ist als das letzte Gramm, liefert 600 µmol·m⁻²·s⁻¹ immer noch gesunde Pflanzen mit etwas offenerem Wuchs (mehr Luftzirkulation, weniger Schimmelgefahr).
Übergangsstrategie
Erhöhe die Lichtintensität in den letzten ein bis zwei Wochen der Veg. Das „härtet“ die Pflanzen ab und bereitet sie auf die hohe Intensität der Blüte vor. Die Studie zeigte: Pflanzen passen sich besser an starke Blüte-Lampen an, wenn sie in der Veg schon hohem PPFD ausgesetzt waren.
Praktische Tipps für Hobbygrower
Weil du beim Lesen vielleicht gerade einen Joint rauchst, hier die Kurz-Checkliste:
- 200 µmol·m⁻²·s⁻¹: Minimum. Pflanzen überleben, werden aber lang und dünn.
- 450 µmol·m⁻²·s⁻¹: Okay für frühe Veg oder kleine Zelte.
- 600 µmol·m⁻²·s⁻¹: Ideal für gesunde Pflanzen ohne horrende Stromrechnung.
- 900 µmol·m⁻²·s⁻¹: Top-Wert für kräftige, kompakte Pflanzen mit hohem Ertragspotenzial.
- 1200 µmol·m⁻²·s⁻¹: Für die meisten Heim-Setups übertrieben – Pflanzen packen es, dein Geldbeutel vielleicht nicht.
Tipp: Ein günstiger Quantum-Sensor oder PAR-Meter ist sein Geld wert, wenn du es genau einstellen willst. Nach Gefühl zu schätzen ist wie beim Bier: du ahnst die Stärke, aber weißt es erst, wenn es wirkt.
Warum diese Studie Branchen-Mythen widerlegt
Jahrelang empfahlen viele Growguides, in der Veg mit wenig Licht zu arbeiten und die hohen Intensitäten erst in der Blüte einzusetzen. Diese Studie stellt das auf den Kopf. Cannabis ist in der Veg-Phase viel lichtbedürftiger als gedacht – und nicht nur übersteht es hohe Intensitäten, es gedeiht sogar darunter.
Das bedeutet: Viele Hobbygrower verschenken Wachstum, weil sie ihre Pflanzen unterbelichten. Die Lehre? Verwöhne deine Pflanzen nicht unnötig – gib ihnen die Photonen, die sie verwerten können.
Fazit
Die Forschung der University of Guelph zeigt: Cannabis in der Veg-Phase verträgt Lichtstärken bis 900 µmol·m⁻²·s⁻¹ ohne Stress und liefert dadurch kompakte, robuste Pflanzen, perfekt für die Blüte vorbereitet. Mit 600 µmol·m⁻²·s⁻¹ kommst du aber auch schon weit – und sparst Strom.
Also, denk beim nächsten Mal an deinen LED-Dimmer: Deine Pflanzen sind härter im Nehmen, als du denkst. Gib ihnen in der Veg das richtige Licht, und du wirst dich bei der Ernte selbst feiern.
Das kannst du heute tun:
- Miss die Lichtintensität auf Blätterdachhöhe – nicht raten.
- Bist du unter 600 µmol·m⁻²·s⁻¹, erwäge ein Upgrade oder hänge die Lampen tiefer.
- Steigere auf bis zu 900 µmol·m⁻²·s⁻¹, wenn die Veg fortschreitet.
- Beobachte deine Pflanzen: kompakte Internodien und dicke Stängel sind das grüne „Daumen hoch“.
Und wie immer: Bleib dran bei WeedSeedsExpress. Wir bringen dir die neuesten Studien, ohne Fachjargon und sofort anwendbar in deinem Growroom.